FLUCTO revolutioniert die Installation von Windkraftanlagen mithilfe des Satellitennavigationssystems Galileo
10.05.2023Crowdfunding-Kampagne „fair gründen“ – Noch bis 31. Mai faire und internationale Start-ups unterstützen
22.05.2023„Keep it simple“ lautete von Anfang an die Devise, an die sich Coher Sense auch heute noch hält. Das Lübecker Startup will mit seiner Sensortechnologie die Überwachung von Laserintegrität und Strukturlast revolutionieren. Wir sprachen mit dem Gründer Dr. Oliver Lischtschenko über die unbegrenzten Einsatzmöglichkeiten seines Produkts und warum im Rahmen der Inkubation mit ESA BIC Northern Germany, jetzt in Schleswig-Holstein, der Weltraum das nächste Ziel ist.
Einfachheit: Der Schlüssel zur Effektivität!
Als Experte, der viele Jahre in der optischen Sensorik gearbeitet hat, empfand der Gründer Oliver Lischtschenko die Ausrüstung zur Überwachung von Lasern und zur Sicherstellung ihrer Effektivität als viel zu umständlich, teuer und unnötig komplex. Oft waren zwei oder drei Geräte erforderlich, um einfache Werte zu messen, und es war eine echte Herausforderung, Mitarbeiter zu finden, die die Geräte richtig bedienen konnten.
Er begann, an Möglichkeiten zur Vereinfachung des Prozesses zu tüfteln. Das Endergebnis war ein neuer, benutzerfreundlicher faseroptischer Sensor, der einfach an den PC angeschlossen wird und drei Laserparameter misst – Wellenlänge, Bandbreite und Intensität – die alle auf einem einfachen Bildschirm angezeigt werden.
Von der Sportdusche zum Erfolg
Lischtschenko erkannte schnell, dass er die Hilfe von Partnern brauchen würde, um sein Produkt zu entwickeln. Als er eines Tages nach dem Sport in der Dusche mit seinem Freund und Kollegen Mathias Groß, einem Experten für optische Sensoren, sprach, erkannte Lischtschenko, dass sein Sensor die Antwort auf viele Probleme sein könnte, mit denen Groß in der Branche konfrontiert war. Groß schloss sich dem Team an, und kurz darauf wandte sich Lischtschenko an einen weiteren Freund, Dr. Patrick Schmidt-Kaeding, einen Hardwareentwickler, Projektfeuerwehrmann und Experten für agile Prozesse. Gemeinsam entdeckten sie, dass sie komplementäre Fähigkeiten hatten und Coher Sense war geboren.
Kurz darauf bewarben sie sich für den Gateway 49 Accelerator in Lübeck, der ihrer Meinung nach gut zu ihrem Entwicklungsstadium passte, und wurden ausgewählt.
„Wir haben alle noch unsere normalen Jobs, aber jeder von uns verbringt ein paar Stunden am Tag damit, an unserem Produkt zu arbeiten und sicherzustellen, dass es etwas ist, das der Markt wirklich braucht“, sagt Lischtschenko.
Aufrechterhaltung der Laser- und Strukturintegrität
Laser sind in der modernen Industrie allgegenwärtig geworden, so dass es viele verschiedene potenzielle Anwendungen für den faseroptischen Sensor von Coher Sense gibt. In den ersten Jahren möchte sich das Trio jedoch auf zwei Anwendungen konzentrieren: die Qualitätssicherung von Lasern und die strukturelle Überwachung von Gebäuden, Windparks und neuerdings auch im Weltraum. „Wir wollen uns nicht verirren“, sagt Lischtschenko. „Manchmal fühlt es sich an wie ein Schweizer Taschenmesser!“
Das Startup ist derzeit in Gesprächen mit den großen Laserfirmen und holt sich Feedback zu deren Produkten ein. „Wir kommen alle aus der Industrie, daher wissen wir, wie wichtig es ist, Feedback vom Markt zu bekommen. Eines der ersten Dinge, die wir taten, war, einen Kickstarter-ähnlichen Ansatz zu wählen und unsere Prototypsensoren Laserunternehmen für eine relativ kleine Summe anzubieten. Das hat uns nicht nur frühe Einnahmen beschert, sondern auch eine marktorientiertere Entwicklung des Produkts selbst ermöglicht, da unsere Partner den Produktdesignprozess mitgestalten konnten“, so Lischtschenko.
Die Überwachung der strukturellen Belastung ist ein weiterer äußerst attraktiver Industriezweig für Coher Sense. Die Sensoren von Coher Sense können dabei helfen, zu erkennen, wann Strukturen wie Brücken, Kräne und Windturbinen überlastet sind, um unnötige Unfälle oder Schäden zu vermeiden. Das Unternehmen erkannte schnell, dass seine Strukturlasttechnologie aufgrund der enormen Lasten und Kräfte, die im Spiel sind, auch für die Raumfahrttechnik geeignet ist. Sie beschlossen daher, die Anwendungen in der Raumfahrt weiter zu erforschen und sich für das ESA BIC Norddeutschland Inkubationsprogramm zu bewerben.
#SpaceMeetsSensors
Die Überwachung der strukturellen Belastung im Weltraum ist ein aufregender neuer Markt für Coher Sense. Raumfahrzeuge und die Internationale Raumstation (ISS) tragen zum Beispiel enorme Lasten, und ein Wechsel der Umlaufbahn kann enorme Auswirkungen auf die Integrität der Solarzellen haben. Eine falsche Belastung oder ein falscher Schub führt dazu, dass die Solarpaneele einfach abreißen. Die Sensoren von Coher Sense überwachen die hochmodernen, präzisen Lasersysteme, die in Raumfahrzeuge und Raumstationen integriert sind, um festzustellen, ob die Belastungsgrenze überschritten wurde.
„Mit dem ESA-Programm BIC Northern Germany wollen wir herausfinden, wie wir unser Produkt an die Raumfahrtindustrie anpassen können. Wir wollen von ihrem Netzwerk profitieren und offenes und ehrliches Feedback vom Markt einholen„, so Lischtschenko.
Auch der Zusammenarbeit mit der Raumfahrtindustrie steht Lischtschenko sehr positiv gegenüber. „Was ich an der Zusammenarbeit mit Partnern aus der Luft- und Raumfahrt wirklich schätze, ist ihre Offenheit für Innovationen. Sie sind sich bewusst, dass ein perfektes Produkt nicht von heute auf morgen entsteht, sondern dass es ein schrittweiser Entwicklungsprozess ist.“
„Ich freue mich sehr auf den Einsatz unserer Sensoren in der Raumfahrttechnik. Wenn es eine Anwendung gibt, die Robustheit, lange Lebensdauer und strukturelle Integrität erfordert, dann ist es der Weltraum. Es ist ein großartiges Versuchsfeld, das dazu beitragen wird, unsere Technologie zu reifen und unsere Glaubwürdigkeit zu stärken.“
„Der Weltraum ist die ultimative Herausforderung: Hereinspaziert!“
Weitere Informationen zu Produkten und Updates finden Sie unter cohersense.de und @cohersense auf LinkedIn.
Über ESA BIC Northern Germany
Das Inkubationszentrum (BIC) der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) in Norddeutschland (ESA BIC Northern Germany) hat seinen Sitz gemeinsam mit dem Luft- und Raumfahrtverband des Landes Bremen AviaSpace Bremen im BITZ und Digital Hub Industrie, Bremens größte Innovations- und Technologiezentren für Hightech-Unternehmen und Startups. Das ESA BIC Northern Germany bringt neue Startup-Impulse in die Region und stärkt somit das Innovationscluster Luft- und Raumfahrt des Landes Bremen. Der AviaSpace Bremen unterstützt die Raumfahrt Incubatees mit seinem Netzwerk, der Öffentlichkeitsarbeit und gezielten Coachings nicht nur während der Inkubationszeit, sondern auch in der Phase der Antragsstellung und im Anschluss als Alumni. Das Starthaus ist die zentrale Anlaufstelle im Bremer Gründungsökosystem und unterstützt die Startups zu allen Fragestellungen der Geschäftsentwicklung sowie zur Finanzierung. Gemanagt wird das ESA BIC Northern Germany von der Anwendungszentrum GmbH Oberpfaffenhofen (AZO), einem internationalen Netzwerk- und Brandingunternehmen für europäische Raumfahrtprogramme.
Seit 2021 bietet das ESA BIC Northern Germany seinen Service auch an Startups mit Raumfahrtbezug in Schleswig-Holstein an. Das Technikzentrum Lübeck mit GATEWAY49, AviaSpace Bremen und AZO betreiben gemeinsam diese Erweiterung des ESA BIC Northern Germany. Es ist weiterhin geplant das ESA BIC Northern Germany auf die nördlichen Bundesländer Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin-Brandenburg auszuweiten.