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06.05.2024Herkömmliche Navigationssysteme wie Google & Co setzen auf Straßennetze in Metropolregionen, Autobahnen und vielbefahrenen Straßen. Sie bieten ein einfaches und standardisiertes Produkt, das darauf ausgerichtet ist, Fahrern eine schnelle und standardisierte Route aufzuzeigen.
Diese Systeme fehlen jedoch oft die Flexibilität und Personalisierungsmöglichkeiten, die für Reisende wichtig sind.
Wer einen Roundtrip mit kulturellen Highlights sucht, die Autobahn mit einer Küstenstraße tauschen oder eine individuell zugeschnittene Sightseeing-Tour an einem Samstagnachmittag mit dem Partner oder der Partnerin machen möchte, stößt mit den herkömmlichen Navigationssystemen oft an seine Grenzen. Für alle, die mehr von ihren Navigationssystem erwarten als die schnellste Route von A nach B, hat das ESA BIC Northern Germany Startup Bareways jetzt eine Softwarelösung entwickelt, die eine Vielzahl von Faktoren bei der Streckenführung einbezieht.
Tour Planning & Customized Driving Experience
„Bareways hat sich auf hochgradig anpassbare, datengesteuerte Routenplanung spezialisiert mit dem Ziel einzigartige emotionale Mobilitätserlebnisse zu bieten“, sagt CEO Moritz von Grotthuss. Und zwar unter Berücksichtigung von digitalen Karteninformationen, Point of Interests, Wettervorhersagen, Verkehrsdaten und Satellitenbildern. Der Clou: Die gesammelten Informationen werden dem Navigationssystem zusammen mit individuellen Kriterien aus dem User Profil des Fahrers bereitgestellt. Das Ergebnis ist eine auf den Fahrer zugeschnittene, noch zuverlässigere, sichere globale Streckenführung – und das nicht nur in gut kartographierten Städten, sondern gerade auch in ländlichen Regionen.
Scenic Routing
Wo findet man besonders schöne Routen? Wie kann ich unterwegs Orte sehen und erleben, die mich interessieren? Welche Gebiete mit Überschwemmungen, Schneefall, Regen oder Glättegefahr können umfahren werden? Allergikern werden Regionen mit hohem Pollenflug angezeigt und Eltern können einen kindgerechten Rastplatz mit Spielmöglichkeiten oder einem See in der Nähe wählen. Wo finde ich eine Ladestation neben einem schönen Café und nicht mitten im Industriegebiet? – Es geht eben nicht ausschließlich um die schnellste Route von A nach B. Fahrer und auch Fahrzeugtypen sind sehr individuell. Möchte ich schnell/ sportlich/ sicher oder touristisch unterwegs sein? Bin ich ein Kunstliebhaber und möchte auf dem Weg von Hamburg nach Frankfurt noch bei der documenta in Kassel vorbeifahren? Bei Bareways steht der Mensch im Mittelpunkt. Die Kundinnen und Kunden können bestimmte Umgebungen oder Straßencharakteristika bevorzugen z.B. durch Wälder, parallel zu Flüssen oder Küsten fahren, kurvige Strecken wählen oder bestimmte Points of Interest wie Restaurants, Sport oder Kultur in die Streckenführung inkludieren. Das Stichwort heißt Scenic Routing. „Wir nutzen Daten, um Menschen ein besseres Fahrerlebnis zu bieten. Dies ist insbesondere für Kunden im Premium-Segment interessant, aber letztlich will jeder ein gutes Mobilitätserlebnis haben“, fasst Moritz von Grotthuss, den Unique Selling Point (USP) von Bareways, zusammen, „das heißt, wir werden mittelfristig in allen Fahrzeugklassen präsent sein.“
Das Startup
Moritz von Grotthuss (CEO) und Sascha Clement (CTO) haben Bareways 2019 in Lübeck gegründet. Die zwei Gründer hatten bereits gemeinsam einen erfolgreichen Exit mit Ihrem vorherigen Startup namens gestigon und verfügen beide über 12 Jahre Automobil-Erfahrung. Finanziert wird Bareways durch automobil-nahe Family Offices und Business Angels, auch das Land Schleswig-Holstein ist über die MBG SH beteiligt. Seit 2024 ist Bareways zudem Teil des ESA BIC Northern Germany. Inzwischen ist das Team auf 15 Personen angewachsen – davon sind 13 Ingenieure und Ingenieurinnen – und allesamt mobilitätsbegeistert.
Vertrieb und Marketing
Das Produkt des Lübecker Startups setzt auf Künstliche Intelligenz (KI), insbesondere Machine- und Deep Learning, mit Hilfe dessen nicht nur Open Source Karten- und Wetterdaten miteinander kombiniert werden, sondern auch Copernicus Satellitendaten über die z.B. die Vegetation sowie der Straßenbelag und die –qualität erkannt werden kann. „Zu unseren Kunden zählen heute Premium- und Subpremium-Autohersteller, welche Ihren Kunden – also den Fahrerinnen und Fahrern – entsprechende Premiumfunktionen im Bereich Fahrerlebnisse ermöglichen wollen“, so Moritz von Grotthuss. Bareways wird rein B2B über Lizenzverträge mit Autoherstellern vertrieben. “Unsere Kunden sind Automobilhersteller, die unsere Services in Ihre Gesamtlösung integrieren. Bareways taucht als Name dann nicht mehr auf“, so von Grotthuss weiter.
Kunden: Vom Sportwagen bis zum E-Fahrzeughersteller
Der bisher größte Erfolg? Das Startup hat zwei Autohersteller gewonnen, die den Bareways Routing Service bereits in Ihre kommerziellen Navigationssysteme integriert haben. Bei dem ersten Kunden, einem bekannten Sportwagenhersteller, offeriert Bareways Rundfahrten oder Fahrten von A nach B, die das Mobilitätserlebnis und den Fahrspaß in den Vordergrund stellen. Bei dem zweiten Kunden handelt es sich um einen E-Fahrzeughersteller. Moritz von Grotthuss: „Bei diesem OEM-Hersteller helfen wir, Reichweiten und den erwarteten Verbrauch zu berechnen, so dass eine möglichst ökologische Fahrt möglich ist. Dazu gehört es, Temperaturen, Steigungen oder Kurven in die Algorithmen einfließen lassen zu können.“ Beide Kunden seien von der Bareways Lösung bereits so begeistert, dass sie darüber redeten die gesamte Navigation zukünftig über Bareways laufen zu lassen. „Ein Motorrad OEM soll noch in diesem Jahr folgen und Gespräche mit weiteren Automobilherstellern laufen bereits“, verrät von Grotthuss.
Das Bareways Team ist unentwegt dabei Ihre Softwarelösung zu optimieren und arbeitet bereits an weiteren Use Cases im Bereich E-Mobilität, Logistik, assistiertes Fahren bzw. autonome Fahrzeuge.
Die Bareways Software ist global nutzbar und wurde im vierten Quartal 2023 von Fahrern aus über 150 Ländern genutzt. Es werden jeden Monat mehrere Millionen Kilometer Routen berechnet und im Peak – nach einer viral gehenden Post auf Social Media – gab es über 75.000 Nutzeranfragen pro Tag. Und wie möchte Bareways ihre Technologie und Serviceleistung durch die Inkubation im ESA BIC Northern Germany weiterentwickeln und ausbauen? „Wir hoffen durch das Programm sowie die Anbindung an die ESA noch mehr über die Nutzung von Satellitendaten zu lernen,“ erklärt von Grotthuss, „denn Fakt ist – viele globale notwendige Daten können wir nur mit diesen erreichen.“
Mehr erfahren:
https://www.twitter.com/bareways
In diesem Video erfahren Sie mehr über das ESA BIC Northern Germany Schleswig-Holstein inklusive eines Interviews mit Bareways CEO Moritz von Grotthuss.
Über ESA BIC Northern Germany
Das Inkubationszentrum (BIC) der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) in Norddeutschland (ESA BIC Northern Germany) hat seinen Sitz gemeinsam mit dem Luft- und Raumfahrtverband des Landes Bremen im Bremer Innovations- und Technologiezentrum BITZ sowie dem Digital Hub Industrie – zwei von Bremens größten Innovations- und Technologiezentren für Hightech-Unternehmen und Startups. Das ESA BIC Northern Germany bringt neue Startup-Impulse in die Region und stärkt somit das Innovationscluster Luft- und Raumfahrt des Landes Bremen. Der AVIASPACE BREMEN e.V. unterstützt die Raumfahrt Incubatees mit seinem Netzwerk, der Öffentlichkeitsarbeit und gezielten Coachings nicht nur während der Inkubationszeit, sondern auch in der Phase der Antragsstellung und im Anschluss als Alumni. Das STARTHAUS Bremen & Bremerhaven ist die zentrale Anlaufstelle im Bremer Gründungsökosystem und unterstützt die Startups zu allen Fragestellungen der Geschäftsentwicklung sowie zur Finanzierung. Gemanagt wird das ESA BIC Northern Germany von der Anwendungszentrum GmbH Oberpfaffenhofen (AZO), einem internationalen Netzwerk- und Brandingunternehmen für europäische Raumfahrtprogramme.
Seit 2021 bietet das ESA BIC Northern Germany seinen Service auch an Startups mit Raumfahrtbezug in Schleswig-Holstein an. Das Technikzentrum Lübeck mit GATEWAY49, AviaSpace und AZO betreiben gemeinsam diese Erweiterung des ESA BIC Northern Germany. Es ist weiterhin geplant das ESA BIC Northern Germany auf die nördlichen Bundesländer Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin-Brandenburg auszuweiten.
Die technische Unterstützung des ESA BIC Norddeutschland wird von Fraunhofer IFAM, dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz DFKI, dem Alfred-Wegener Institut für Polarforschung AWI, der Universität Bremen, dem Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation ZARM, Airbus Group, ArianeGroup, AES Aircraft Elektro/Elektronik System, DSI Aerospace und OHB angeboten.