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22.05.2024In der sich schnell verändernden Welt von heute hat der Kampf gegen den Klimawandel ein kritisches Niveau erreicht. Angesichts der steigenden Temperaturen und der Umweltzerstörung, die unseren Planeten bedrohen, sind innovative Lösungen wichtiger denn je. ESA BIC Northern Germany Incubatee PLENO ist ein Pionier auf dem Gebiet der Entwicklung von Kohlenstoffprojekten zur Klimakompensation und hat es sich zur Aufgabe gemacht, den globalen Übergang zur Kohlenstoffneutralität zu beschleunigen. PLENO wurde von den beiden Jugendfreunden Nura Linggih und Nino Lindenberg gegründet und vertritt die kühne Vision, Technologie für das Allgemeinwohl einzusetzen, unterstützt durch das ESA BIC Northern Germany.
Eine Gründungsreise
Die Reise von Nura und Nino begann in Indonesien, wo die beiden gemeinsam die Grundschule besuchten. Obwohl Nino mit seiner Familie nach Deutschland umzog, blieben die beiden über die sozialen Medien in Kontakt. Später zog Nura nach Berlin, um seinen Master-Abschluss zu machen, was ihre Freundschaft wieder aufleben ließ. In dieser Zeit hatte Nura mit seinem Hintergrund in unternehmerischer Nachhaltigkeit die Idee zu PLENO. Da er erkannte, dass er technisches Fachwissen brauchte, das er nicht hatte, holte er sich die Hilfe von Nino, einem erfahrenen Software-Ingenieur. Was als Wochenend-Nebenprojekt begann, entwickelte sich schon bald zu einem vollwertigen Projekt, als das Duo das Wasser testete und Interesse und Finanzierungsmöglichkeiten zur Unterstützung ihrer Vision fand. Der letzte Sommer war ein entscheidender Moment, als sie sich voll und ganz PLENO widmeten, nachdem sie die Unterstützung des ESA BIC Northern Germany erhalten hatten, die es dem Duo ermöglichte, ihre Ideen ohne Vorbehalte zu verfolgen.
Neudefinition der Kohlenstoffbewertung
Klimaschutzprojekte konzentrieren sich auf die Erhaltung der Umwelt, indem sie Treibhausgasemissionen reduzieren, vermeiden oder aus der Atmosphäre entfernen und zur Abschwächung des Klimawandels beitragen. In einem Klima, in dem genaue Daten von größter Bedeutung sind, stellt PLENO einen neuartigen Ansatz zur Bewertung des Kohlenstoffabbaus durch naturbasierte Projekte (z. B. Wiederherstellung von Wäldern und Feuchtgebieten) vor. Durch den Einsatz hochentwickelter Algorithmen des maschinellen Lernens konzentriert sich die PLENO-Methode auf die strategische Auswahl von Referenzgebieten, um die Genauigkeit der Emissionsschätzungen für Projekte wie Mangroven zu verbessern. Dies geschieht durch die Suche nach ähnlichen Ökosystemen in einem größeren Umkreis um das zugewiesene Projektgebiet und die Bereitstellung von Informationen und Daten über das historische Wachstum von Umweltparametern wie Baumhöhe und Biomasse, um genauere Daten für ein bestimmtes Projekt und seine Zielumgebung zu erhalten.
Die Online-Plattform integriert hochmoderne Algorithmen des maschinellen Lernens mit Geo- und Fernerkundungsdaten und ermöglicht es den Nutzern, die Auswirkungen naturbezogener Projekte mit großer Genauigkeit zu überwachen und zu messen. Dadurch wird sichergestellt, dass die bereitgestellten Daten nicht nur aktuell, sondern auch für das jeweilige Gebiet von Interesse sind. Durch die Bereitstellung von Analyse- und Visualisierungstools ermöglicht PLENO auch Nichtfachleuten den Umgang mit komplexen Datensätzen und sorgt so für Transparenz und Zuverlässigkeit bei der Bewertung der Kohlenstoffbilanz. Diese Bewertungen messen die Menge an Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen, die durch menschliche Aktivitäten wie Energieverbrauch, Verkehr und Abfall in die Atmosphäre freigesetzt werden, und helfen Organisationen, ihre Auswirkungen auf die Umwelt zu verstehen und Strategien zur Verringerung der Emissionen und zur Förderung der Nachhaltigkeit zu entwickeln.
„Wir ermöglichen es Nicht-Experten, mit Geodaten oder Fernerkundungsdaten zu arbeiten. In typischen Anwendungsfällen bezahlen die Nutzer jemanden, der ihnen eine Analyse liefert, und erhalten den Bericht und die Ergebnisse. Wir geben ihnen jedoch die Werkzeuge an die Hand, mit denen sie dies selbst tun können, indem sie die richtigen Daten finden, die gewünschten Analysen durchführen und dann die gewünschten Ergebnisse visualisieren“, so Nura.
Die Technologie von PLENO würde dazu beitragen, die Kosten zu senken, indem sie es den Nutzern ermöglicht, externe Berater zu umgehen und stattdessen Daten aus aktuellen Analysen selbst zu sammeln. Dies wäre besonders hilfreich für Projekte mit begrenzten Ressourcen, wie z. B. Nichtregierungsorganisationen (NROs) oder lokale Gemeinschaftsprojekte.
Die Unterstützung von ESA BIC Northern Germany
Eingebettet in das Zentrum der Luft- und Raumfahrt in Bremen findet PLENO einen fruchtbaren Boden, um sein Wachstum mit der Unterstützung des ESA BIC Northern Germany Inkubationsprogramms für junge Start-ups voranzutreiben. Durch dieses Programm erhält PLENO Zugang zu Ressourcen, Netzwerken und Fachwissen und bietet dem eifrigen Paar den Raum, neue Ideen zu erforschen und bestehende Technologien zu verfeinern.
Nura beschreibt ihre bisherigen Erfahrungen: „Besonders für ein kleines Startup sind diese Dinge sehr wertvoll für uns. Vor kurzem habe ich auch am ESA BIC Breakfast Exchange teilgenommen und erfahren, wie gut es ist, die anderen Startups im Programm zu treffen. Wir lernen alle zusammen neue Tipps und Tricks, und aus den Erfahrungen der anderen kann man auch lernen, was man vermeiden sollte. Es war wirklich großartig!“
Die Zukunft für PLENO
Während sie ihre Reise mit ESA BIC Northern Germany fortsetzen, sehen Nura und Nino PLENO als zuverlässigen Partner für Kohlenstoffprojekte weltweit. Durch die Demokratisierung des Zugangs zu Tools für die Erstellung von Kohlenstoffprojekten und die Befähigung der Nutzer, ihre Auswirkungen zu analysieren und zu visualisieren, wollen sie die globalen Bemühungen um Kohlenstoffneutralität fördern.
„Wir sagen gerne, dass wir die Angelrute und nicht den Fisch liefern. Es geht darum, diese Daten für alle zugänglich zu machen, nicht nur für Experten. Niemand braucht einen Ingenieursabschluss, um mit dieser Plattform die benötigten Informationen zu erhalten“, erklärt Nura.
Mit seinem unermüdlichen Engagement für Nachhaltigkeit ist PLENO bereit, die Kohlenstofflandschaft neu zu strukturieren und eine neue Ära des Umweltschutzes einzuläuten. Die Arbeit von PLENO ist nicht nur ein geschäftliches Unterfangen, sondern ein moralisches Gebot, den Planeten für künftige Generationen zu schützen.
Weitere Informationen finden Sie unter: https://pleno.earth/
Über ESA BIC Northern Germany
Das Inkubationszentrum (BIC) der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) in Norddeutschland (ESA BIC Northern Germany) hat seinen Sitz gemeinsam mit dem Luft- und Raumfahrtverband des Landes Bremen im Bremer Innovations- und Technologiezentrum BITZ sowie dem Digital Hub Industrie – zwei von Bremens größten Innovations- und Technologiezentren für Hightech-Unternehmen und Startups. Das ESA BIC Northern Germany bringt neue Startup-Impulse in die Region und stärkt somit das Innovationscluster Luft- und Raumfahrt des Landes Bremen. Der AVIASPACE BREMEN e.V. unterstützt die Raumfahrt Incubatees mit seinem Netzwerk, der Öffentlichkeitsarbeit und gezielten Coachings nicht nur während der Inkubationszeit, sondern auch in der Phase der Antragsstellung und im Anschluss als Alumni. Das STARTHAUS Bremen & Bremerhaven ist die zentrale Anlaufstelle im Bremer Gründungsökosystem und unterstützt die Startups zu allen Fragestellungen der Geschäftsentwicklung sowie zur Finanzierung. Gemanagt wird das ESA BIC Northern Germany von der Anwendungszentrum GmbH Oberpfaffenhofen (AZO), einem internationalen Netzwerk- und Brandingunternehmen für europäische Raumfahrtprogramme.
Seit 2021 bietet das ESA BIC Northern Germany seinen Service auch an Startups mit Raumfahrtbezug in Schleswig-Holstein an. Das Technikzentrum Lübeck mit GATEWAY49, AviaSpace und AZO betreiben gemeinsam diese Erweiterung des ESA BIC Northern Germany. Es ist weiterhin geplant das ESA BIC Northern Germany auf die nördlichen Bundesländer Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin-Brandenburg auszuweiten.
Die technische Unterstützung des ESA BIC Norddeutschland wird von Fraunhofer IFAM, dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz DFKI, dem Alfred-Wegener Institut für Polarforschung AWI, der Universität Bremen, dem Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation ZARM, Airbus Group, ArianeGroup, AES Aircraft Elektro/Elektronik System, DSI Aerospace und OHB angeboten.