ESA BIC Northern Germany beim Startup Summit am 13. Juni in Bremen
14.06.2024ESA BIC ALUMNUS: TRILITEC GmbH
19.06.2024In den eiskalten Weiten der Polarregion, wo eisige Gewässer Menschen und Schiffe vor Herausforderungen stellen, wird Drift+Noise zum Leuchtturm der Innovation. Drift+Noise wurde 2014 als Spin-off-Unternehmen des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremen gegründet und hat sich schnell als zuverlässiger Anbieter von wichtigen Meereisdaten etabliert. Drift+Noise hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Kluft zwischen der Polarforschung und den praktischen Navigationsanforderungen zu überbrücken und nutzt modernste Technologien, um die polare Navigation zu revolutionieren. Unterstützt durch das ESA BIC Northern Germany ist der Weg des Unternehmens geprägt von Pioniergeist, unermüdlichem Engagement und dem Streben nach der Entdeckung des Unbekannten.
Der Kurs von Drift+Noise
Die Anfänge von Drift+Noise gehen auf die Flure des Alfred-Wegener-Instituts zurück, wo Dr. Lasse Rabenstein und eine Gruppe von Wissenschaftlern um ihn herum den dringenden Bedarf an verbesserten Meereisinformationen in polaren Gewässern erkannten. Angetrieben von einem gemeinsamen Engagement für Innovation, schloss sich das Gründerteam zusammen und gründete Drift+Noise. Ihr vielfältiges Fachwissen in den Bereichen Polarforschung, Satellitenfernerkundung, Softwareentwicklung und IT-Unternehmertum legte den Grundstein für ein Unternehmen, das den maritimen Betrieb in den Polarregionen revolutionieren wird.
„Bei Drift+Noise ist es unser Ziel, leicht zugängliche Navigationsinstrumente und -dienste anzubieten…Auf Schiffen sind diese altmodischen Navigationsbildschirme, die Tausende von Euro kosten, aber dann sieht man die Kapitäne, die mit ihren Handys oder Tablets arbeiten und verschiedene Wetter- und Navigations-Apps zur zusätzlichen Unterstützung nutzen“, sagt Lasse. „Wir wollen digitale Apps auf Smartphones oder Tablets nutzen, um die Navigation in den Polarregionen zu revolutionieren, indem wir moderne Lösungen anbieten, die einfach zu installieren und zu nutzen sind.“
Drift+Noise hat seinen Sitz in Bremen, dem Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Norddeutschland, und hat es sich zum Ziel gesetzt, den Akteuren, die in polaren Gewässern navigieren, zeitnahe und genaue Meereisinformationen zur Verfügung zu stellen. Durch den Einsatz innovativer Technologien und ein tiefes Verständnis der polaren Dynamik ist das Unternehmen bestrebt, maritimen Betreibern umsetzbare Erkenntnisse zu liefern, die die Sicherheit, Effizienz und Nachhaltigkeit verbessern.
Mit IcySea die gefrorenen Grenzen erkunden
An der Spitze der Innovationen von Drift+Noise steht IcySea, eine webbasierte App, die speziell für die Navigation in den Polarregionen entwickelt wurde. Durch die Nutzung von Satellitendaten, Modellberechnungen und fortschrittlichen Technologien bietet IcySea nahezu in Echtzeit Einblicke in die Meereisdynamik und ermöglicht es den Betreibern, Risiken zu minimieren und die Routenplanung zu optimieren. Lasse Rabenstein unterstreicht die zentrale Rolle der Satellitenverbindung für die Effizienz von IcySea: „Als wir mit Drift+Noise anfingen, war die Satellitenkommunikation nicht so stabil wie heute. Diese Verbesserung war gut für uns, denn jetzt kann jeder unsere App in abgelegenen Regionen wie der Arktis oder Grönland nutzen und unsere App hilft dem Kapitän oder der Kapitänin, sicher zu navigieren. Eis kann für Schiffe gefährlich sein. Für Schiffe ohne Eisklassenzertifikat kann es katastrophale Folgen haben, und jedes Jahr ereignen sich viele Unfälle mit Eis. IcySea wird eingesetzt, um solche Katastrophen zu vermeiden.“
Die webbasierte App bietet den Nutzern umfassende Visualisierungen und Prognosen, die eine fundierte Entscheidungsfindung bei der Navigation durch eisige Gewässer erleichtern. Wenn Nutzer IcySea abonnieren, erhalten sie nicht nur eine App, sondern auch den Service und das Wissen des Drift+Noise-Teams. Zu den Funktionen von IcySea gehören Karten zur Eiskonzentration, Driftvorhersagen, Gefahrenwarnungen, Workshops, Online-Kurse und Webinare zum Thema Meereis, die den Seefahrern die Informationen an die Hand geben, die sie benötigen, um sicher und effizient durch die Polargebiete zu navigieren.
Enthüllung von FAST-CAST 2
Eines der Vorzeigeprojekte von Drift+Noise ist FAST-CAST 2, eine von der mFUND-Initiative des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur geförderte Forschungsinitiative, die darauf abzielt, satellitengestützte Erdbeobachtungs- und Wettervorhersagen in Routenvorschläge für Schiffe zu verwandeln, die durch eisbedeckte Gebiete fahren. Unter der Leitung des Zentrums für Technomathematik der Universität Bremen, in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der EOMAP GmbH & Co. KG verspricht FAST-CAST 2, den maritimen Einsatz in vereisten Gebieten zu revolutionieren.
Die Idee ist zwar komplex, aber sie würde denjenigen, die in der sich ständig verändernden Landschaft des Polarmeeres unterwegs sind, erhebliche Vorteile bringen. Die Projektpartner, zu denen auch Drift+Noise gehört, wollen ein Navigationsinstrument schaffen, bei dem die Kunden ihr Reiseziel sowie Details über das verwendete Schiff eingeben können, und die App würde die beste Route für sie und ihr Schiff berechnen. „Genauer gesagt, die schnellste Route, wann man die Reise antreten sollte, welche Richtung man einschlagen sollte, aktuelle Informationen über Wetterbedingungen und Eis. Ein ‚Google Maps‘ für die Polargebiete“, so Dr. Lasse Rabenstein.
Lasse unterstreicht die Herausforderungen bei der Entwicklung eines solchen Instruments: „Es ist unsere gemeinsame Vision, ein bisschen wie unser Nordstern… aber es ist kompliziert, die beste Route durch ein Eisfeld zu berechnen, weil man in der Lage sein muss, zu berechnen, was in den nächsten ein oder zwei Tagen passieren wird. Es gibt noch viel Forschungsbedarf, weshalb wir eine Partnerschaft mit dem DLR in Bremen und dem Zentrum für Wirtschaftsmathematik der Universität Bremen eingegangen sind. Wir haben auch mit EOMAP zusammengearbeitet, die die Wassertiefe auf der Grundlage von Satellitenbildern berechnen.
Aufbauend auf dem Erfolg des Vorgängerprojekts FAST-CAST 1 stellt dieses Projekt einen bedeutenden Sprung nach vorn in der polaren Navigationstechnologie dar. Durch die Integration von KI-Techniken und modernen Web-Technologien soll FAST-CAST 2 Schiffen eine zeitnahe und genaue Führung durch die schwierige Polarlandschaft ermöglichen.
Innovationsförderung mit ESA BIC Northern Germany
Die Zeit, die Drift+Noise im ESA BIC Northern Germany verbracht hat, ist ein Beleg für die wichtige Rolle des Programms bei der Förderung von Innovation und Zusammenarbeit. Während der Zeit im ESA BIC Northern Germany nutzte das Team von Drift+Noise das Fachwissen und die Ressourcen, die das Programm bietet, um ihre Geschäftsstrategien zu verfeinern und sie zu nachhaltigem Wachstum und Erfolg zu führen. Lasse Rabenstein erklärt: „Die Möglichkeit, mit Beratern und Experten der ESA zu sprechen, war wirklich hilfreich – es hat uns dazu gebracht, unsere Ideen und Pläne zu überdenken und letztendlich unseren eigenen Weg zu finden.“
Darüber hinaus betont er die inspirierende Zusammenarbeit und den Austausch mit anderen Startups innerhalb des ESA BIC Northern Germany-Netzwerks: „Es war auch inspirierend, mit den anderen Startups in Kontakt zu kommen, und es ist wirklich interessant zu sehen, wie sich die anderen Startups im Laufe der Jahre neben uns entwickelt haben.“
Durch das Inkubationsprogramm für junge Raumfahrt-Startups erhielt Drift+Noise nicht nur Zugang zu wichtiger Unterstützung und Mentorenschaft, sondern knüpfte auch dauerhafte Partnerschaften, die auf ihrem Weg zu bahnbrechenden Fortschritten in der polaren Navigation eine entscheidende Rolle gespielt haben.
Eine polare Erkundung zu neuen Horizonten
Die innovativen Lösungen von Drift+Noise haben in der maritimen Industrie breite Anerkennung gefunden. Die Zusammenarbeit mit renommierten Eisbrechern wie der RV Polarstern und der RSV Nuyina sowie die Anerkennung von Branchenexperten und Interessenvertretern unterstreichen das Engagement des Startups für Spitzenleistungen. Indem Drift+Noise maritime Betreiber mit modernsten Technologien und umsetzbaren Erkenntnissen ausstattet, schreibt es die Regeln der Polarnavigation neu und führt sie in eine neue Ära der Sicherheit, Effizienz und Nachhaltigkeit. Verankert im pulsierenden Ökosystem Bremens, navigiert Drift+Noise mit Zuversicht durch unbekannte Gewässer und ist führend bei der Erschließung neuer Grenzen und der Gestaltung der Zukunft der Polarnavigation.
Erfahren Sie mehr unter: https://driftnoise.com/
Über ESA BIC Northern Germany
Das Inkubationszentrum (BIC) der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) in Norddeutschland (ESA BIC Northern Germany) hat seinen Sitz gemeinsam mit dem Luft- und Raumfahrtverband des Landes Bremen im Bremer Innovations- und Technologiezentrum BITZ sowie dem Digital Hub Industrie – zwei von Bremens größten Innovations- und Technologiezentren für Hightech-Unternehmen und Startups. Das ESA BIC Northern Germany bringt neue Startup-Impulse in die Region und stärkt somit das Innovationscluster Luft- und Raumfahrt des Landes Bremen. Der AVIASPACE BREMEN e.V. unterstützt die Raumfahrt Incubatees mit seinem Netzwerk, der Öffentlichkeitsarbeit und gezielten Coachings nicht nur während der Inkubationszeit, sondern auch in der Phase der Antragsstellung und im Anschluss als Alumni. Das STARTHAUS Bremen & Bremerhaven ist die zentrale Anlaufstelle im Bremer Gründungsökosystem und unterstützt die Startups zu allen Fragestellungen der Geschäftsentwicklung sowie zur Finanzierung. Gemanagt wird das ESA BIC Northern Germany von der Anwendungszentrum GmbH Oberpfaffenhofen (AZO), einem internationalen Netzwerk- und Brandingunternehmen für europäische Raumfahrtprogramme.
Seit 2021 bietet das ESA BIC Northern Germany seinen Service auch an Startups mit Raumfahrtbezug in Schleswig-Holstein an. Das Technikzentrum Lübeck mit GATEWAY49, AviaSpace und AZO betreiben gemeinsam diese Erweiterung des ESA BIC Northern Germany. Es ist weiterhin geplant das ESA BIC Northern Germany auf die nördlichen Bundesländer Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin-Brandenburg auszuweiten.
Die technische Unterstützung des ESA BIC Norddeutschland wird von Fraunhofer IFAM, dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz DFKI, dem Alfred-Wegener Institut für Polarforschung AWI, der Universität Bremen, dem Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation ZARM, Airbus Group, ArianeGroup, AES Aircraft Elektro/Elektronik System, DSI Aerospace und OHB angeboten.