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20.06.2024Willkommen zur ESA BIC Northern Germany Alumni-Serie, in der wir die bemerkenswerten Reisen und Erfahrungen unserer Alumni-Startups vorstellen. Während angehende Gründer die Möglichkeiten des ESA Business Incubation Centre Northern Germany erkunden, bietet diese Serie einen Einblick aus erster Hand in die transformative Wirkung unseres Inkubationsprogramms.
Jede Folge der Alumni-Reihe bietet die einmalige Gelegenheit, die Geschichten von Startups wie TRILITEC GMBH, die im ESA BIC-Ökosystem erfolgreich waren, näher zu beleuchten. In den Interviews geben die Alumni Einblicke, Erfahrungen und die Unterstützung, die sie während ihrer Zeit im Programm erhalten haben.
Heute sprachen wir mit Benjamin Littau, Geschäftsführer von TRILITEC, in Bremen. TRILITEC nutzt Weltraumdaten, um die Qualität seiner Sensoren zu verbessern, die in der Produktion (und in der Landwirtschaft) eingesetzt werden, um Fremdkörper zu erkennen und Prozesse zu optimieren. Diese innovative Anwendung der Weltraumtechnologie führte dazu, dass TRILITEC vom ESA BIC Northern Germany unterstützt wurde. Möge seine Reise Dich dazu inspirieren, sich der ESA BIC Startup-Community anzuschließen!
- Erzähle uns bitte ein wenig über TRILITEC und was Du genau machst?
Die ursprüngliche Idee, mit der wir begannen, als wir Teil des ESA BIC Northern Germany waren, kam mir während einer Party mit einigen Landwirten. Sie fanden heraus, dass ich eigentlich kein Landwirt war, sondern dass ich „etwas“ mit Sensoren und Messtechnik machte. Sie erzählten mir von den jährlichen Unfällen, die sie haben, wenn sie mit ihren Geräten gegen Metallteile, Steinhindernisse oder Tiere fahren. Daraus entstand bei meinen Brüdern und mir die Idee, die von mir verwendeten Sensoren zur Unterscheidung verschiedener Materialien einzusetzen – das war der Beginn unseres Projekts namens „Erntewächter“. Wir begannen damit, dieses Produkt für die Landwirtschaft zu entwickeln, aber wir merkten sehr bald, dass der Markt in der Landwirtschaft nicht so einfach zu erschließen ist.
Währenddessen erhielten wir auch Anfragen von Industrieunternehmen, die sich über unsere Sensoren erkundigten und wissen wollten, ob sie Fremdkörper in Produktionsprozessen erkennen können. Daraufhin haben wir unseren Schwerpunkt auf diesen Anwendungsfall verlagert, indem wir dieselben Sensoren verwendeten, sie aber in einer Produktionslinie einsetzten.
Wir haben mit der Automatisierung von Schaumstoffprozessen begonnen,
z.B. bei der Herstellung von Matratzen. Dort besteht unsere Hauptaufgabe darin, die Qualitätskontrolle zu automatisieren. Das Problem ist, dass man normalerweise Proben aus der Produktionslinie nimmt, sie im Labor analysiert und die Messwerte in eine Datenbank eingibt – alles manuell. Heutzutage hat man in Deutschland das Problem, dass die Ansprüche und Anforderungen steigen, was bedeutet, dass man immer mehr Proben nehmen muss, um die Qualität zu sichern, und dass man andererseits nicht das richtige Personal hat, um die Qualitätskontrolle zu gewährleisten. Bei diesen Prozessen besteht ein großer Bedarf an Automatisierung.
Je nachdem, wo wir unsere Sensoren platzieren, können wir mehrere aktuelle Herausforderungen lösen. Am Anfang der Produktionslinie platziert, geben die Sensoren dem Bedienpersonal eine unmittelbare Rückmeldung, so dass es das Problem direkt erkennen und darauf reagieren kann, um unnötigen Abfall zu vermeiden. Am Ende der Produktionslinie platziert, werden die Qualitätsparameter des Endprodukts bestimmt und automatisch dokumentiert, wodurch zeitaufwändige Analysen im Labor vermieden werden.
- Kannst Du uns bitte mehr über Euer Team erzählen?
Am Anfang waren es meine Brüder und ich, jetzt sind wir zu acht, ein starkes technisches Team, und inzwischen haben wir ein neues Teammitglied mit mehr als 30 Jahren Erfahrung im Vertrieb und in der Geschäftsentwicklung aufgenommen. Unser Ziel ist es jetzt, uns von einem Startup zu einem Industrieunternehmen zu entwickeln. Dazu gehört der Aufbau einer ordnungsgemäßen Geschäftsverwaltung und die Standardisierung unserer Arbeitsabläufe, um unsere Effizienz bei der Bereitstellung von Standardprodukten zu steigern.
- Wie bist Du auf das ESA BIC Northern Germany Programm aufmerksam geworden und was hat Dich motiviert, Dich zu bewerben?
Wir begannen als Universitätsprojekt und suchten dann nach Investitionen. Als wir auf ESA BIC Northern Germany stießen, waren wir uns zunächst nicht sicher, wie wir eine Verbindung zum Weltraum herstellen könnten. Nachdem wir uns näher mit der Art von Technologie befasst hatten, die die ESA im Rahmen des Inkubationsprogramms anbietet, konnten wir besser verstehen, wie wir in dieses Programm passen und wie wir von der Teilnahme profitieren könnten.
- Was sind die Highlights oder Ziele, die Sie während Ihrer Zeit als Incubatee erreicht haben?
Während unserer Zeit als Incubatee hatten wir viele Kontakte und Partnerschaften mit verschiedenen Forschungsinstituten – nicht nur mit der Universität Bremen, sondern zum Beispiel auch mit dem SKZ – Das Kunststoff Zentrum in Würzburg. Sie gaben uns den Anwendungsfall der Materialanalyse innerhalb der Produktionslinie. Das war der Startschuss für den Wechsel von unserem ursprünglichen Anwendungsfall in der Landwirtschaft zu dem, woran wir jetzt arbeiten. Auch im Deutschen Kunststoffzentrum in Würzburg konnten wir unsere Technologie weiterentwickeln und hatten unsere ersten Pilotkunden.
Es war wirklich ein Highlight für uns, zu sehen, dass andere Leute an unsere Fähigkeiten und unsere Technologie glauben und sagen: „Hey! Damit könnt ihr wirklich etwas machen.“ Wir hatten eine Menge Leute, die uns unterstützt haben.
- Was ist Dein Rat an junge Unternehmen und Startups?
Zögre nicht, zu beginnen. Wenn man nicht anfängt, wird man sich immer fragen: „Was hätte passieren können? Konzentriere Dich auf Deine Kunden und versuche, so früh wie möglich Unterstützung und Beratung zu erhalten.
- Wie würdest Du TRILITEC in einem Satz beschreiben?
TRILITEC – kombiniert neue Energie mit langjähriger Erfahrung, um das Unbekannte zu erkennen, Leben zu retten und Ressourcen in der Landwirtschaft und Industrie zu schonen.
Erfahren Sie mehr über die TRILITEC GmbH unter folgenden Links:
Wenn du dich auf deine unternehmerische Reise begibst, laden wir dich ein, die verschiedenen Wege zu entdecken, die die ESA BIC Northern Germany Alumni eingeschlagen haben – vom Start bis zum Abschluss. Ihre Erfahrungen dienen als Inspiration und beleuchten die Möglichkeiten, die sich in der lebendigen Gemeinschaft des ESA BIC Northern Germany bieten.
Begleite uns auf dieser Reise und feiere mit uns Innovation, Zusammenarbeit und das grenzenlose Potenzial von Startups in der Raumfahrttechnik. Gemeinsam gestalten wir die Zukunft des Unternehmertums und des technologischen Fortschritts, eine Erfolgsgeschichte nach der anderen.
Über ESA BIC Northern Germany
Das Inkubationszentrum (BIC) der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) in Norddeutschland (ESA BIC Northern Germany) hat seinen Sitz gemeinsam mit dem Luft- und Raumfahrtverband des Landes Bremen im Bremer Innovations- und Technologiezentrum BITZ sowie dem Digital Hub Industrie – zwei von Bremens größten Innovations- und Technologiezentren für Hightech-Unternehmen und Startups. Das ESA BIC Northern Germany bringt neue Startup-Impulse in die Region und stärkt somit das Innovationscluster Luft- und Raumfahrt des Landes Bremen. Der AVIASPACE BREMEN e.V. unterstützt die Raumfahrt Incubatees mit seinem Netzwerk, der Öffentlichkeitsarbeit und gezielten Coachings nicht nur während der Inkubationszeit, sondern auch in der Phase der Antragsstellung und im Anschluss als Alumni. Das STARTHAUS Bremen & Bremerhaven ist die zentrale Anlaufstelle im Bremer Gründungsökosystem und unterstützt die Startups zu allen Fragestellungen der Geschäftsentwicklung sowie zur Finanzierung. Gemanagt wird das ESA BIC Northern Germany von der Anwendungszentrum GmbH Oberpfaffenhofen (AZO), einem internationalen Netzwerk- und Brandingunternehmen für europäische Raumfahrtprogramme.
Seit 2021 bietet das ESA BIC Northern Germany seinen Service auch an Startups mit Raumfahrtbezug in Schleswig-Holstein an. Das Technikzentrum Lübeck mit GATEWAY49, AviaSpace und AZO betreiben gemeinsam diese Erweiterung des ESA BIC Northern Germany. Es ist weiterhin geplant das ESA BIC Northern Germany auf die nördlichen Bundesländer Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin-Brandenburg auszuweiten.
Die technische Unterstützung des ESA BIC Norddeutschland wird von Fraunhofer IFAM, dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz DFKI, dem Alfred-Wegener Institut für Polarforschung AWI, der Universität Bremen, dem Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation ZARM, Airbus Group, ArianeGroup, AES Aircraft Elektro/Elektronik System, DSI Aerospace und OHB angeboten.