
Workshop: How to Write a Successful ESA BIC Northern Germany Application – Ask me anything –
04.09.2024
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10.09.2024Mit Hauptsitz in Bremen, der Stadt der Luft- und Raumfahrt, ist Spacefood ein innovatives Startup, das revolutioniert, wie wir über Ernährung im Weltraum und unter extremen Bedingungen auf der Erde denken. Das Unternehmen, das sich auf die Forschung, Entwicklung, Produktion und den Vertrieb von gesunden Trockenlebensmitteln spezialisiert hat, hat es sich zur Mission gemacht, nahrhafte und nachhaltige Lebensmittellösungen für Astronauten und Alltagsverbraucher zu schaffen. Unter der Leitung von Gründer Evgeny Onutchin hat Spacefood schnell Anerkennung für seinen pionierhaften Ansatz gefunden, der Raumfahrttechnologie mit alltäglichen Lebensmitteln verbindet.
Als eines der neuesten Startups, die in das ESA BIC Norddeutschland aufgenommen wurden, profitiert Spacefood von wichtiger finanzieller Unterstützung, fachkundiger Beratung und wertvollen Branchenkontakten. Indem das Unternehmen seine Leidenschaft für den Weltraum mit praktischen Lebensmittellösungen verbindet, legt es den Grundstein für die Zukunft der Ernährung in extremen Umgebungen.
Von Kindheitsträumen zu Innovationen in der Raumfahrtindustrie
Evgenys Weg zur Gründung von Spacefood begann lange bevor das Unternehmen 2020 offiziell gegründet wurde. Schon als Kind träumte er davon, sein eigenes Raumschiff zu besitzen und ins All zu fliegen.
„Seit ich 11 oder 12 Jahre alt war, wollte ich immer ins All“, erinnert er sich.
Doch als professioneller Grafikdesigner war der Einstieg in die Raumfahrtbranche alles andere als einfach. Jahrelang suchte Evgeny nach Möglichkeiten, seine Leidenschaft für den Weltraum in seinen Beruf einzubringen – und schließlich fand er die perfekte Kombination: seine Liebe zum Design mit seiner Begeisterung für Trockenfrüchte zu verbinden.
Spacefood begann als Designprojekt, das sich auf die Gestaltung ansprechender Verpackungen für Trockenfrüchte konzentrierte. Als Evgeny diese Produkte auf Messen und Festivals vorstellte, darunter der Space Tech Expo 2022, erhielt er überwältigendes Feedback. „Unser Stand war einer der belebtesten, und wir waren die einzigen, die über Essen im Weltraum sprachen“, bemerkt Evgeny. Ihm wurde klar, dass es eine echte Nachfrage nach innovativen Lebensmittellösungen für die einzigartigen Herausforderungen der Raumfahrt gibt.
Einige der Spacefood-Sorten: Melonenschnitze und getrocknete Pflaumen. Foto: Spacefood UG
Warum Spacefood? Eine Schlüsselherausforderung der Raumfahrt
Die Raumfahrt birgt zahlreiche Herausforderungen, aber eine der größten ist die Versorgung mit Nahrung. Während Luft und Wasser auf Langzeitmissionen recycelt werden können, bleibt Nahrung der begrenzende Faktor. Spacefood möchte dieses Problem lösen, indem es nicht nur weltraumtaugliche Produkte entwickelt, sondern auch das Wissen vermittelt, um Lebensmittel zu konservieren, die Astronauten während ihrer Missionen anbauen könnten.
„Unsere Herausforderung ist es, sichere, nahrhafte und langlebige Lebensmitteloptionen für Astronauten im Weltraum und Menschen in extremen Umgebungen auf der Erde bereitzustellen“, erklärt Evgeny.
Spacefood konzentriert sich darauf, den ursprünglichen Nährwert, das Aroma und den authentischen Geschmack der Lebensmittel zu erhalten – ganz ohne Zusatzstoffe. Ihre Methoden stellen sicher, dass die Lebensmittel sicher und nährstoffreich bleiben, während ihre Haltbarkeit verlängert wird – ideal für die Raumfahrt und extreme Umgebungen auf der Erde.
„Der einzige begrenzende Faktor für Menschen, die weit ins All reisen, ist, genug Nahrung dabei zu haben“, betont Evgeny. Spacefood entwickelt Produkte, die nicht zerbröseln, keine Unordnung verursachen oder Flecken hinterlassen – entscheidende Eigenschaften für Schwerelosigkeit. Herkömmliche Trocknungstechniken werden eingesetzt, um Energie und Nährwert der Lebensmittel zu erhalten, mit dem langfristigen Ziel, zukünftige Raumfahrtmissionen dabei zu unterstützen, ihre im All geernteten Lebensmittel zu konservieren.
CEO Evgeny auf der Space Tech Expo. Foto: Aviaspace Bremen ©2024
Leidenschaft in Praxis umwandeln
Spacefood war nie nur ein Verpackungs- oder Produktprojekt – es ging immer darum, eine nachhaltige Zukunft für die Raumfahrt zu gestalten. Nach dem erfolgreichen Auftritt auf der Space Tech Expo erkannte Evgeny das Potenzial des Projekts und die Notwendigkeit, über die Designphase hinauszugehen. „Das Essen ist da, aber was wir wirklich bieten, ist das Know-how, wie man es für Raumfahrtmissionen konserviert“, erklärt er.
Das Unternehmen arbeitet derzeit daran, seine Trockenlebensmittel so zu perfektionieren, dass sie den Strapazen der Raumfahrt standhalten. Ihr langfristiges Ziel ist es, ihre Produkte zur Internationalen Raumstation (ISS) und zukünftigen Raumstationen zu schicken, um zu testen, wie sie unter den einzigartigen Bedingungen des Weltraums abschneiden.
Neben der Entwicklung weltraumtauglicher Lebensmittel forscht Spacefood auch an dem gesamten Lebenszyklus von Nahrung im All – von der Konsumtion bis zur Abfallentsorgung. Evgeny erklärt, dass sie automatisierte Geräte entwickeln, die bei Langzeitmissionen helfen sollen, Lebensmittel zu konservieren, um eine nachhaltige Versorgung für Astronauten auf ihren Reisen ins All zu gewährleisten.
Ein Team mit komplementären Fähigkeiten: Die Vision zum Leben erwecken
Spacefood wird von einem vielfältigen und kompetenten Team getrieben, das jeweils einzigartige Expertise einbringt. Evgeny, mit seinem Design-Hintergrund, ist der Visionär hinter der Marke und leitet die Produktentwicklung sowie das Design und die Investor Relations des Unternehmens. Mitgründer Till Mieskes, mit umfangreicher Erfahrung im medizinischen und finanziellen Sektor, kümmert sich um die Finanzen und den operativen Betrieb.
„Thiel und ich kennen uns seit einiger Zeit und haben in der Vergangenheit zusammengearbeitet. Er brachte die Möglichkeit ein, eine Produktionslinie zu nutzen, an der er beteiligt war, und so konnte ich unsere erste Charge von Proben entwickeln und optimieren“, erklärt Evgeny und betont die Bedeutung ihrer Zusammenarbeit. Die dritte Mitgründerin, Julia Kovolenko, bringt Expertise in den Medizinwissenschaften mit, insbesondere im Verständnis davon, wie Nahrung die Gesundheit beeinflusst, und sie leitet die Betriebsabläufe und Logistik. Zusammen bilden sie ein vielseitiges Team, das das Unternehmen mit Kreativität, Finanzmanagement und wissenschaftlicher Expertise vorantreibt.
Der Einstieg in die Raumfahrtbranche mit ESA BIC Norddeutschland
Die Aufnahme in das ESA BIC Norddeutschland war ein entscheidender Moment für Spacefood. Das Business Incubation Centre (BIC) der Europäischen Weltraumorganisation unterstützt Startups wie Spacefood mit Finanzierung, technischer Expertise und wertvollen Networking-Möglichkeiten.
Evgeny erinnert sich, wie sie erstmals vom ESA BIC hörten: „Wir haben durch Networking-Events von ESA erfahren und uns für das ESA BIC Norddeutschland-Programm beworben. Die Unterstützung und Beratung während des Bewerbungsprozesses waren hervorragend.“ Das Inkubationsprogramm, das in Bremen – einem der wichtigsten Standorte der europäischen Luft- und Raumfahrtindustrie – angesiedelt ist, hat Spacefood essentielle Finanzierung und Glaubwürdigkeit in der Branche verschafft. „Finanzierung ist wie Luft für ein Startup. Ohne sie kommt man nicht voran“, sagt Evgeny.
Neben finanzieller Unterstützung bietet ESA BIC Norddeutschland Spacefood auch Glaubwürdigkeit und Zugang zu einem Netzwerk von Branchenexperten. Mit dem ESA-Logo auf ihrer Website genießt das Unternehmen größeres Vertrauen bei potenziellen Partnern und Investoren. „ESA gibt uns die Glaubwürdigkeit eines echten Raumfahrttechnologie-Unternehmens“, erklärt Evgeny. „Es macht die Leute bereiter, mit uns zusammenzuarbeiten.“
Blick in die Zukunft: Lebensmittel ins All schicken
Spacefood hat ein klares Ziel: ihre Produkte ins All zu bringen. „Nach der ESA-Unterstützung ist unser nächstes Ziel, unser Essen ins All zu schicken. Es ist keine Frage des Ob, sondern des Wann“, bekräftigt Evgeny. Das Unternehmen arbeitet intensiv daran, dass ihre Produkte die strengen Anforderungen für Raumfahrtmissionen erfüllen.
Spacefood sieht eine Zukunft vor sich, in der ihre Produkte nicht nur Astronauten auf der ISS unterstützen, sondern auch auf zukünftigen Raumstationen, Mondbasen und Marskolonien zum Einsatz kommen. „Wir wollen die erste Adresse für pflanzliche Trockennahrung im Weltraum sein“, erklärt Evgeny. Trotz ihrer Ambitionen strebt das Unternehmen nicht danach, ein globaler Großkonzern zu werden, sondern ein mittelständisches Unternehmen zu sein, das für hochwertige und erschwingliche Produkte bekannt ist.
Die Brücke zwischen Erde und Weltraum schlagen
Indem Spacefood eine Brücke zwischen Alltagsprodukten und weltraumtauglichen Lösungen schlägt, schafft das Unternehmen eine einzigartige Nische. „Wir wollen nicht einfach nur ein weiteres Lebensmittelunternehmen sein“, sagt Evgeny. „Wir wollen die Zukunft der Raumfahrt in den Alltag der Menschen bringen.“
Während Spacefood weiterhin seine nahrhaften Trockenlebensmittel entwickelt, bleibt das Unternehmen seiner Mission treu: sichere, nährstoffreiche und langlebige Lebensmitteloptionen zu schaffen – sei es für Astronauten im Weltraum oder Menschen in extremen Umgebungen auf der Erde. Die Methoden von Spacefood bewahren den ursprünglichen Nährwert, das Aroma und den Geschmack der Lebensmittel und verlängern gleichzeitig ihre Haltbarkeit – ein entscheidender Faktor für Langzeitmissionen und extreme Bedingungen.
Der Weg nach vorn: Die Zukunft der Weltraumnahrung gestalten
Während Spacefood seine Reise im ESA BIC Norddeutschland fortsetzt, bleibt das Unternehmen darauf fokussiert, seine Produkte zu verfeinern und neue Wachstumschancen zu erkunden. Ob es darum geht, Lebensmittel zur ISS zu schicken oder fortschrittliche Konservierungstechnologien zu entwickeln – Spacefood ist bereit, einen bleibenden Einfluss auf die Raumfahrtindustrie zu nehmen.
Ihre Vision geht über die bloße Herstellung von Astronautennahrung hinaus. Spacefood ist bestrebt, die Zukunft der Lebensmittelkonservierung im All zu gestalten und sicherzustellen, dass Langzeitmissionen nachhaltig durchgeführt werden können.
Mit seinen Wurzeln in Bremen, der Stadt der Raumfahrt, und der Unterstützung des ESA BIC Norddeutschland ist Spacefood bereit für den nächsten großen Schritt – ins All und darüber hinaus.
Über ESA BIC Northern Germany
Das Inkubationszentrum (BIC) der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) in Norddeutschland (ESA BIC Northern Germany) hat seinen Sitz gemeinsam mit dem Luft- und Raumfahrtverband des Landes Bremen im Bremer Innovations- und Technologiezentrum BITZ sowie dem Digital Hub Industrie – zwei von Bremens größten Innovations- und Technologiezentren für Hightech-Unternehmen und Startups. Das ESA BIC Northern Germany bringt neue Startup-Impulse in die Region und stärkt somit das Innovationscluster Luft- und Raumfahrt des Landes Bremen. Der AVIASPACE BREMEN e.V. unterstützt die Raumfahrt Incubatees mit seinem Netzwerk, der Öffentlichkeitsarbeit und gezielten Coachings nicht nur während der Inkubationszeit, sondern auch in der Phase der Antragsstellung und im Anschluss als Alumni. Das STARTHAUS Bremen & Bremerhaven ist die zentrale Anlaufstelle im Bremer Gründungsökosystem und unterstützt die Startups zu allen Fragestellungen der Geschäftsentwicklung sowie zur Finanzierung. Gemanagt wird das ESA BIC Northern Germany von der Anwendungszentrum GmbH Oberpfaffenhofen (AZO), einem internationalen Netzwerk- und Brandingunternehmen für europäische Raumfahrtprogramme.
Seit 2021 bietet das ESA BIC Northern Germany seinen Service auch an Startups mit Raumfahrtbezug in Schleswig-Holstein an. Das Technikzentrum Lübeck mit GATEWAY49, AviaSpace und AZO betreiben gemeinsam diese Erweiterung des ESA BIC Northern Germany. Seit 2024 bietet der Innovationport Wismar der Forschungs GmbH Wismar gemeinsam mit AviaSpace und AZO ebenfalls den Zugang zum ESA BIC Northern Germany an. Es ist weiterhin geplant das ESA BIC Northern Germany auf die nördlichen Bundesländer Hamburg, Niedersachsen und Berlin-Brandenburg auszuweiten.
Die technische Unterstützung des ESA BIC Norddeutschland wird von Fraunhofer IFAM, Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz DFKI, DLR-RY Institut für Raumfahrtsysteme, Alfred-Wegener Institut für Polarforschung AWI, Hochschulen im Land Bremen Bremen inklusive verschiedener Institute wie z.B. Institut für Umweltphysik, Universität Lübeck, TH Lübeck, Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation ZARM, Life Science Nord, Airbus Group, ArianeGroup, AES Aircraft Elektro/Elektronik System, Dräger, DSI Aerospace, Possehl und OHB angeboten.