Mit digitaler Flugzeugentwicklung zum klimaneutralen Fliegen
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04.04.2022Die Erforschung des Weltraums ist zwar nichts Neues, bleibt aber oft Unternehmen und Institutionen vorbehalten, die über die Zeit und das Geld verfügen, um große Projekte zu verwirklichen. Das New Space-Startup und Incubatee des ESA BIC Northern Germany, LEVITY UG, will dies ändern.
Die Mitglieder des Levity-Teams lernten sich während ihres Studiums an der Fachhochschule Aachen kennen, wo sie Luft- und Raumfahrttechnik studierten. Als sie merkten, dass sie gut zusammenarbeiten, entwickelten sie ein erstes Konzept für einen Kleinsatelliten und reichten es beim Wettbewerb Innospace Masters 2017 ein. Dort schaffte es das Ingenieurs-Team bis ins Finale. Dies gab ihnen den nötigen Motivationsschub, um weiterzumachen.
Das junge Startup mit Sitz in Bremen will mit seinem Kleinsatelliten ESCI die Erforschung des Weltraums neu definieren und den Weltraum für die breite Masse zugänglich machen. Der Satellit selbst wiegt 100 Kilogramm und ist ungefähr so groß wie eine Waschmaschine. Was ESCI von der Konkurrenz abhebt, ist sein Plug-and-Play-Nutzlastendeck, das gezielte Missionen mit kleinen Nutzlasten zum Mond ermöglicht, ohne dass die kostspielige Mitfahrt (Rideshare) auf einer Mondrakete erforderlich ist. Dies wird dadurch erreicht, dass ESCI eine elektrisch angetriebene Kickstage für den Transport von Kleinsatelliten in höhere Umlaufbahnen ist. Dies nimmt zwar mehr Zeit in Anspruch, macht aber nur einen Bruchteil der Kosten einer herkömmlichen Weltraummission aus.
„Wir wollen den Zugang zum Weltraum erleichtern. Wir wollen nicht, dass die Weltraumforschung nur großen Unternehmen und Branchenführern vorbehalten ist, sondern etwas, das jeder kaufen kann und das sofort einsatzbereit ist. Das ist bei den heutigen Satelliten nicht der Fall“, erklärt Lars Kesseler, Gründer von Levity.
Levity UG will seine Mikrosatellitenplattform Instituten, Universitäten und kleineren Unternehmen anbieten, um eine neue Alternative für Satellitenbetreiber zu schaffen. Das Design des Mehrzweck- und Multi-Umgebungssatelliten würde Missionen wie Beobachtungs-, Unterstützungs-, Navigations- und Satellitentransportmissionen sowie die technologische Demonstration neuer Komponenten ermöglichen.
Während größere Unternehmen viel Zeit und Geld benötigen, um etwas Spezielles zu entwickeln, würde die ESCI-Mikrosatellitenplattform eine Vielzahl von Missionen so flexibel wie möglich ermöglichen, indem sie zertifizierte, weltraumtaugliche Komponenten verwendet, die auf dem Markt leicht erhältlich sind.
„Derzeit muss man sich, wenn man seine Ideen verwirklichen will, an große Unternehmen wenden, um Missionen speziell für sein Projekt entwickeln zu lassen. Das kann Jahre dauern und Millionen von Dollar kosten. Mit unserer Kleinsatellitenplattform sind wir in der Lage, etwas anzubieten, das sofort einsatzbereit ist und sowohl die Zeit bis zum Orbit als auch das Gesamtrisiko einer Weltraummission reduziert. Es ist eine praktische Plattform für viele kommerzielle oder wissenschaftliche Missionen“, sagt Lars Kesseler.
Die Zukunft von Levity: eine Mission zum Mond! Auf der Grundlage der aktuellen Prototypen, an denen sie arbeiten, wird das Levity-Team das Flugmodell bauen und testen, um es für den eigentlichen Start, der für 2026 geplant ist, vorzubereiten. Auch wenn dies ein großes Ziel ist, ist das Team zuversichtlich: „Wir sind motiviert, und obwohl es ziemlich ehrgeizig ist, sehen wir, dass es gerade das braucht, um die Vision zu in die Tat umzusetzen.“
Für weitere Informationen zu Levity:
#Space Meets Manufacturing
Über ESA BIC Northern Germany
Das Inkubationszentrum (BIC) der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) in Norddeutschland (ESA BIC Northern Germany) hat seinen Sitz gemeinsam mit dem Luft- und Raumfahrtverband des Landes Bremen AviaSpace Bremen im BITZ, Bremens größtem Innovations- und Technologiezentrum für Hightech-Unternehmen und Startups. Das ESA BIC Northern Germany bringt neue Startup-Impulse in die Region und stärkt somit das Innovationscluster Luft- und Raumfahrt des Landes Bremen. Der AviaSpace Bremen unterstützt die Raumfahrt Incubatees mit seinem Netzwerk, der Öffentlichkeitsarbeit und gezielten Coachings nicht nur während der Inkubationszeit, sondern auch in der Phase der Antragsstellung und im Anschluss als Alumni. Das Starthaus ist die zentrale Anlaufstelle im Bremer Gründungsökosystem und unterstützt die Startups zu allen Fragestellungen der Geschäftsentwicklung sowie zur Finanzierung. Gemanagt wird das ESA BIC Northern Germany von der Anwendungszentrum GmbH Oberpfaffenhofen (AZO), einem internationalen Netzwerk- und Brandingunternehmen für europäische Raumfahrtprogramme.
Seit 2021 bietet das ESA BIC Northern Germany seinen Service auch an Startups mit Raumfahrtbezug in Schleswig-Holstein an. Das Technikzentrum Lübeck, Aviaspace Bremen und AZO betreiben gemeinsam diese Erweiterung des ESA BIC Northern Germany. Es ist weiterhin geplant das ESA BIC Northern Germany auf die nördlichen Bundesländer Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin-Brandenburg auszuweiten.